- Die Nacht im Verbotenen Wald -
"Ist das öde..." Der Junge mit den kurzen braunen Haaren gähnte ausgiebig und versuchte den einschläfernden Worten des Professors zu folgen.
Geschichte der Zauberei war mit Abstand das langweiligste Fach in ganz Hogwarts.
Sam wusste nicht, ob es am Unterrichtsstoff an sich lag oder an Professor Binns' immer gleicher, monotoner Art zu reden, welche er jedes Mal an den Tag legte.
Glücklicherweise war die Stunde bald um.
Gelangweilt starrte Sam aus dem Fenster und beobachtete die tanzenden Schneeflocken.
Heute war der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien.
Normalerweise fuhr er an den freien Tagen nach Hause zu seiner Familie, aber dieses Jahr hatte er sich dazu entschieden in Hogwarts zu bleiben.
"Muss mit den anderen noch besprechen, was wir alles machen...", dachte Sam und ließ seinen Blick wieder zu Professor Binns wandern.
Sam und seine Freunde hatten sich dazu entschieden, die Weihnachtstage zusammen in Hogwarts zu verbringen.
Allerdings hatten sie bisher keine Gelegenheit alles Weitere zu planen.
Morgen würde es wahrscheinlich erst mal nach Hogsmeade gehen. Ein paar Leckereien im Honigtopf genießen und in Zonkos Scherzartikelladen wollte Sam auch unbedingt vorbeischauen.
Die Schüler packten ihre Taschen. Die meisten konnten gar nicht schnell genug das staubige Klassenzimmer verlassen.
Sam überlegte, ob er einen kurzen Abstecher in den Schlafsaal machen sollte, entschied sich dann aber direkt zur Großen Halle zu laufen.
Die Anderen würden bestimmt schon auf ihn warten.
Der Junge ging zügig die alten Gänge des Schlosses entlang. Überall liefen Schüler herum, viele mit gepackten Koffern, da die meisten über die Ferien nach Hause fuhren.
Die große Halle war bereits festlich geschmückt. An den Wänden hing Tannengrün und alles war hübsch dekoriert.
Am Ende der Halle prunkte ein riesiger, prächtiger Weihnachtsbaum, der in allen Farben leuchtete.
Die verzauberte Decke der Halle rundete das Bild ab, indem sie den schönen, verschneiten Himmel zeigte.
Sam schaute umher. Irgendwo mussten doch... ah, dort!
Er erblickte seine Freunde am Ende eines der langen Tische und lief sofort zu ihnen herüber.
"Da bist du ja endlich!" Der Junge mit den langen, blonden Haaren, welche er zu einem Zopf zusammengebunden hatte, hob lächelnd die Hand zum Gruß.
"Hey, Fox!", grüßte Sam zurück.
Eigentlich hieß er Frederick Pearson. Doch Aufgrund seiner gewitzten Art wurde er von allen nur Fox genannt.
"Na, was hat der alte Binns heute so erzählt?", grinste der Blonde.
"Keiiine Ahnung", seufzte Sam und ließ sich auf den Platz neben seinem Freund fallen. "Welches Fach hattet ihr nochmal? Hab's vergessen."
"Zaubertränke."
"Weiß nicht was schlimmer ist", scherzte Sam, "Professor Binns' monotone Geschichten oder eine Stunde mit Snape verbringen zu müssen."
"Wenn wir die grausigen Fächer wenigstens zusammen hätten, wäre das wesentlich angenehmer", fügte Fox an.
Da sie in unterschiedlichen Häusern waren, hatten sie nicht alle Unterrichtsstunden zusammen.
Sam war ein Gryffindor, Fox ein Hufflepuff. Seiner Intelligenz nach hätte Fox auch perfekt ins Haus Ravenclaw gepasst, aber dafür fand ihn der Sprechende Hut wohl zu ungehobelt und faul.
"Also", begann Sam und schnappte sich einen der Kesselkuchen, die auf dem Tisch standen.
"Was wollen wir denn...". Doch weiter kam er nicht, da ein Schüler an sie herangetreten war.
Sam musterte ihn kurz und erkannte ihn als einen Hufflepuff aus seinem Jahrgang.
"Können wir dir helfen?", fragte Sam an den Jungen gewandt.
Fox grinste leicht. "Ich glaube, der Herr will nicht zu uns", seufzte er immer noch grinsend und warf einen Blick zu dem Mädchen, das ihnen gegenüber saß und in ein Buch vertieft war.
"Hey, Ams, du hast Besuch", fügte er an und schnippte kurz mit den Fingern um die Aufmerksamkeit der Schülerin zu bekommen.
Das Mädchen sah auf und der Hufflepuff Junge schluckte nervös, als er in ihre Bernsteinfarbenen Augen schaute.
Sie hob die Augenbrauen und klimperte mit ihren langen Wimpern, während sie sich eine ihrer langen, schwarzen, welligen Haarsträhnen aus dem Gesicht strich.
"Ähm, a-also...", begann der Junge stotternd und zupfte nervös an seinem Umhang.
"I-ich wollte dich fragen o-ob..."
"Kein Interesse", murmelte das Mädchen, wandte sich wieder ihrem Buch zu und ließ eine Kaugummiblase an ihren rot geschminkten Lippen zerplatzen.
"T-Tut mir Leid!", stammelte der Hufflepuff nach einem kurzen Moment und lief rasch davon.
"Wann checkt ihr endlich, dass sie nicht auf Jungs abfährt?", rief Fox ihm nach und seufzte.
"Der wievielte war das diesen Monat?", fragte er und drehte sich wieder zu seiner Freundin um.
Diese zuckte nur mit den Schultern, ohne von ihrem Buch aufzusehen.
"Ich meine, du warst fünf Monate mit dieser Ruby aus der Sechsten zusammen. Langsam sollte es doch jeder gecheckt haben, so oft wie ihr auf den Gängen rumgeknutscht habt", grinste Fox, "diese Typen müssen dir doch tierisch auf die Nerven gehen, Ams."
Ams, die eigentlich Amber hieß, seufzte und klappte das Buch zusammen.
"Ich find's ja echt klasse, dass du dich so um mein Beziehungsleben sorgst", scherzte sie genervt.
"Hey, wozu hat man denn Freunde?", merkte Fox schulterzuckend und immer noch grinsend an.
"Leute, jetzt mal zu den wichtigen Dingen!", sagte Sam laut und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
"Was machen wir während der Ferien? Wir haben nichts geplant!", merkte er noch etwas lauter an.
"Mr. Cooper!", ertönte es hinter ihnen.
"Es wäre zu freundlich, wenn Sie nicht die gesamte Halle mit Ihrem Gespräch unterhalten würden."
"E-entschuldigen Sie, Professor", antwortete Sam verlegen und senkte seine Stimme ein wenig.
Professor McGonagall, die Hauslehrerin von Gryffindor, warf ihm einen mahnenden Blick durch ihre Brillengläser zu und schaute dann Richtung Amber.
"Miss Green, waren Sie SO etwa im Unterricht?", fragte sie und schaute noch etwas mahnender.
"Würde mir nicht im Traum einfallen, Professor."
Die Lehrerin hob misstrauisch die Augenbrauen und mit einem letzten, strengen Blick ging sie Richtung Lehrertisch davon.
"Du warst so im Unterricht, stimmt's?", fragte Sam.
"Jep."
Die Jungs lachten.
Amber war dafür bekannt, dass sie gelegentlich ihren Umhang im Schlafsaal ''vergaß''.
Allgemein kleidete sie sich für Hogwarts-Verhältnisse immer sehr auffällig.
Heute trug sie einen kurzen, schwarzen Rock und ein löchriges, ebenfalls schwarzes Shirt. Ihre Füße steckten in einem Paar Stiefeletten und ihren Hals zierte eine Kette, mit einem Anhänger aus Bernstein.
Trotz ihres auffälligen Kleidungsstils und ihres Image als ''coolstes'' Mädchen der Schule, war Amber eine sehr ruhige und zurückhaltende Schülerin, die gerne für sich war.
Sie selbst empfand sich gar nicht als so toll und cool, wie sie von anderen wahrgenommen wurde.
Sie trug einfach die Klamotten, die sie gerne mochte und ihre kurz angebundene und ruhige Art, hatte weniger etwas mit Coolness, als mit Unsicherheit zu tun.
Wie eine Art Schutzmauer.
Amber redete einfach nicht gerne viel mit Menschen.
Die ganzen Jungs machten ihr das allerdings nicht gerade leicht.
Mit ihren Freunden war sie gerne zusammen, keine Frage. Aber die vielen Verehrer gingen ihr mit der Zeit wirklich auf die Nerven.
Wie Fox schon anmerkte, langsam sollte es doch jeder verstanden haben.
Zumindest die Mitschüler aus ihrem eigenen Haus, Ravenclaw, wussten Bescheid und somit hatte sie zumindest im Gemeinschaftsraum ihre Ruhe.
Amber seufzte innerlich.
"Okay, Jungs", sagte sie und ließ eine weitere Kaugummiblase platzen.
"Morgen nach Hogsmeade?"
Die Beiden nickten zustimmend.
"Sehr gut. Für heute Abend hätte ich auch schon eine Idee", fügte sie an.
"Und diese Idee wäre?", fragte Fox und hob neugierig die Augenbrauen.
Etwas verlegen wich Amber dem Blick ihres Freundes aus.
"Na ja, ich würde echt gerne den Sternenhimmel sehen", murmelte sie vor sich hin und errötete leicht.
"Heute Nacht soll es einen Sternschnuppenschwarm geben, den man wunderbar vom Astronomieturm aus sehen kann."
Die beiden Jungs schauten sich an.
"Und das willst du ernsthaft mit UNS anschauen?", fragte Fox verdutzt, "ist das nicht eher was für..."
Sam unterbrach ihn mit einem Stoß in die Seite und Fox verstand sofort.
Wahrscheinlich hatte Ams das Ganze mit Ruby geplant. Sie hatte sich allerdings vor zwei Wochen von Amber getrennt.
Die Sterne alleine anzuschauen schaffte Ams wahrscheinlich nicht.
"Hey, klar schauen wir uns die Sternschnuppen mit dir an!", sagte Fox bestimmt.
Amber lächelte leicht.
Normalerweise fühlte sie sich unwohl, anderen ihre verletzliche Seite zu zeigen. Doch bei ihren Freunden fiel es ihr wesentlich leichter.
"Danke, Leute", sagte sie und klimperte etwas mit den Augen, um nicht zu weinen. Sie hatte die Sache mit Ruby noch nicht ganz hinter sich lassen können.
"Aber Moment mal", merkte Sam an, "das heißt ja, wir müssen uns raus schleichen! Wenn wir erwischt werden hagelt das gehörig Minuspunkte für unsere Häuser!"
Amber zuckte nur wieder mit den Schultern.
"Dann lassen wir uns eben einfach nicht erwischen", meinte sie, stand energisch auf, zupfte ihren Rock zurecht und machte sich rasch auf den Weg Richtung Gemeinschaftsraum.
"Wir treffen uns um Mitternacht am Astronomieturm", flüsterte sie den Jungs noch zu und verschwand.
Fox blickte ihr nach.
"Das Mädel macht mich manchmal echt fertig", seufzte er.
"In einem Moment die Coolness in Person, im nächsten Moment verlegen, wie ein kleines Mädchen und dann verschwindet sie wie ein aufbrausender Sturm."
"Du solltest ein Gedicht darüber schreiben", nickte Sam.
Fox verpasste ihm einen Schlag gegen die Schulter.
"Sie fasziniert mich einfach!", verteidigte er sich.
Sam lachte und stand ebenfalls auf.
"Ich hau' mich mal 'ne Runde hin. Glaube kaum, dass wir heute Nacht zum schlafen kommen werden."
"Gute Idee", nickte der blonde Junge, immer noch etwas beleidigt von den Witzeleien seines Freundes.
Die beiden unterhielten sich noch eine Weile, bis sich ihre Wege schließlich trennten und jeder zu seinem Gemeinschaftsraum ging.
Sam warf sich auf sein Bett und starrte an die Decke.
Die Ferien würden bestimmt super werden! Allein schon die heutigen Pläne waren eine tolle Idee!
Die Zeit in Hogwarts war die beste seines Lebens, das konnte er mit Sicherheit sagen. Fünf Jahre war er nun hier und schon seit dem ersten Schuljahr waren er, Fox und Amber unzertrennlich und hatten so einiges erlebt.
Mit einem Lächeln schloss er die Augen und schlief ein.
Leise verließ Sam den Schlafsaal und schlich vorsichtig die Treppe hinunter in den Gemeinschaftsraum.
Keiner da. Sehr gut.
Der Gemeinschaftsraum der Gryffindors befand sich im siebten Stock des Schlosses. Bis zum Astronomieturm musste er also eine ganze Weile durch die Gänge schleichen. Hoffentlich war keiner der Lehrer oder Vertrauensschüler unterwegs, das konnte Sam nun gar nicht gebrauchen.
Vorsichtig klappte er das Bild zur Seite, welches den Eingang zum Gemeinschaftsraum verdeckte.
„Musst du mich so unsanft wecken?“, maulte die Fette Dame im Portrait.
„Tut mir Leid!“, flüsterte Sam und huschte durch den Gang davon.
Er hatte Glück, denn auf dem Weg zum Treffpunkt begegnete er keiner Menschenseele.
Nur Peves, der Poltergeist, machte in einem der Gänge mal wieder Radau, jedoch konnte Sam ihn unbemerkt umgehen.
„Das Schloss ist nachts echt gruselig“, bemerkte er außer Atem, als er endlich bei seinen Freunden ankam, die bereits auf ihn warteten.
„Und k-k-kalt“, ergänzte Fox, der zitternd in seinen Wintermantel gewickelt war.
„Wenn ich dich sehe, wird mir gleich noch kälter!“, fügte er mit einem Blick auf Amber hinzu.
Das Mädchen trug einen roten Rollkrangenpullover und dazu den selben, schwarzen Rock wie zuvor.
„Du kannst mir ja deinen Mantel geben, dann musst du meine Beine nicht mehr sehen“, schlug sie schulterzuckend vor.
„B-bist du verrückt, dann hol ich mir hier ja erst Recht den Tod!“, antwortete Fox und wickelte sich noch fester in seinen Mantel ein.
Amber grinste nur und schüttelte den Kopf.
„Wie auch immer, wir sollten rauf auf den Turm gehen. Ich will nichts verpassen“, fügte sie an und die drei machten sich auf den Weg nach oben.
Auf der Spitze des Turms war es noch kälter.
Glücklicherweise hatte es mittlerweile aufgehört zu schneien, wodurch man einen wunderbaren Blick auf den klaren Nachthimmel hatte.
Amber schaute mit strahlenden Augen nach oben.
Noch war keine Sternschnuppe zu sehen, der Schauer war erst für einen etwas späteren Zeitpunkt angekündigt.
„Wie schön die Ländereien aussehen“, bemerkte sie und ließ ihren Blick über das Gelände von Hogwarts schweifen, das mit einer glänzenden Schneedecke verhüllt war, die im Licht des Vollmonds glitzerte.
Das Mädchen wischte etwas Schnee vom Geländer des Turms und lehnte sich entspannt darauf.
„Danke nochmal, Jungs. Das bedeutet mir sehr viel, dass ihr mitgekommen seid.“
Sam und Fox warfen sich einen kurzen Blick zu. Diese Seite von Amber bekamen selbst sie, als ihre Freunde, nur selten zu sehen.
„Hey, ist doch klar, Ams“, sagte Fox und legte ihr bestätigend eine Hand auf die Schulter.
Sam lehnte sich ebenfalls auf das Geländer und nickte.
Amber schaute lächelnd über die Ländereien. Die Jungs konnten echt nervig sein, aber wenn sie sie brauchte, waren sie immer für sie da.
Dann lenkte eine Bewegung im Schnee ihre Aufmerksamkeit auf sich.
„Hey...“, murmelte sie, „da unten ist jemand.“
Die Jungs schauten in die Richtung, in die ihre Freundin zeigte.
Tatsächlich waren zwei Gestalten zu erkennen, die zügig über das Gelände liefen.
„Da hatte wohl noch jemand die Idee zu einem nächtlichen Ausflug“, merkte Fox an.
Trotz Dunkelheit konnte man die Personen gut im leuchtenden Schnee erkennen.
Erschrocken weiteten sich Ambers Augen.
„Das ist Ruby!“, stellte sie fest.
Die Jungs warfen ihr einen Blick zu.
„Echt jetzt?“, fragte Fox verwundert und starrte wieder in Richtung der Personen im Schnee.
„Könnte sein, ja“, bestätigte Sam, „wisst ihr, wer der Andere ist?“
„Die Mähne würde ich überall wiedererkennen“, bestätigte Fox, „Bradley Dunn, Slytherin. Aus der Sechsten.“
Jetzt, da Sam etwas genauer hinschaute, waren eindeutig Ruby und Brad zu erkennen.
Das Ravenclaw-Mädchen mit den langen, orange-roten Haaren und Brad, mit seiner pechschwarzen, schulterlangen Frisur.
Das Mädchen ging raschen Schrittes voran, während Bradley ihr stolpernd folgte. Er wirkte irgendwie nervös.
„Seit wann gibt sich Ruby mit Slytherins ab?“, fragte Fox verdutzt und blickte Amber an.
„Keine Ahnung...“, murmelte diese, „wir haben nicht mehr miteinander gesprochen seit...“
Sie hielt inne und starrte den beiden einen Moment lang hinterher.
Dann drehte sie sich um und rannte die Stufen hinunter.
„H-Hey, Ams, was ist los?“, fragte Sam verdutzt und folgte ihr, Fox stolperte hinter ihnen her.
Auf halber Strecke den Turm hinunter holten sie sie ein.
„Ams!“, sagte Sam laut und packte seine Freundin am Arm, um sie zu stoppen.
Die Schwarzhaarige wirbelte herum und blickte die Jungs mit verängstigten Augen an.
„Amber, was ist los?“, fragte Sam erneut.
„Sie gehen in Richtung des Verbotenen Walds!“, erklärte Amber.
„Ich habe keine Ahnung, was die beiden dort wollen, noch dazu um diese Uhrzeit“, fuhr sie fort, „aber ihr wisst genau so gut wie ich, wieso dieser Wald VERBOTENER Wald heißt! Ich lasse nicht zu, dass sie dort hinein geht!“
Amber standen mittlerweile Tränen in den Augen, in denen man ihr die Sorge um Ruby mehr als nur ansah.
Sie drehte sich um und lief weiter die Stufen hinunter, Sam schloss sich ihr sofort an.
Fox hielt einen Moment inne und mit einem seufzenden „Ach, scheiße, Leute, ziehen wir das jetzt wirklich durch?“ folgte er ihnen.
Die drei liefen über den Hof und verließen ihn durch einen der Ausgänge.
Die Spuren im Schnee waren glücklicherweise gut zu erkennen und so hatten sie nicht allzu starke Mühen den beiden zu folgen.
„Vielleicht gehen sie ja einfach nur zu Hagrids Hütte?“, überlegte Fox schließlich, als sie schon den halben Weg zurückgelegt hatten.
„Dann wären sie in eine andere Richtung gelaufen...“, antwortete Amber genervt.
„Und was sollten sie bitte um diese Uhrzeit bei Hagrid wollen?“, merkte Sam an.
„Jaja, ich dachte ja nur!“, verteidigte sich der blonde Junge.
Sie liefen weiter und als sie am Rande des Verbotenen Walds ankamen, bestätigte sich ihre Vermutung.
Die Spuren führten direkt in den Wald hinein.
„Sollen wir nicht lieber einem Lehrer Bescheid sagen?“, fragte Fox sichtlich nervös, nachdem sie für einige Sekunden stehen geblieben und in die Dunkelheit des Waldes gestarrt hatten.
„Wäre zumindest eine Möglichkeit“, bestätigte Sam, der mittlerweile ebenfalls nicht mehr sicher war, ob ihr Vorhaben eine gute Idee war.
Amber ignorierte die beiden und holte ihren Zauberstab hervor.
„Lumos!“, sagte sie energisch und an der Spitze des Stabs begann ein helles Licht zu glimmen.
Dann verschwand sie zielstrebig im Wald.
„Ams! Jetzt warte doch mal!“, rief Fox und hatte Mühe mit ihr Schritt zu halten.
„Er hat Recht!“, bestätigte Sam, „wir wissen doch gar nicht in welche Richtung sie gegangen sind!“
Die Spuren hatten sich schnell im Unterholz verlaufen. Auch hier lag zwar einiges an Schnee, aber die dichten Zweige der Baumwipfel verhinderten, dass sich eine dicke Schneedecke bilden konnte, in der Spuren gut sichtbar waren.
Noch dazu wurde es immer finsterer, je tiefer sie in den Wald vordrangen.
Amber ließ resignierend den Zauberstab sinken. Eine Träne lief ihre Wange hinunter.
„Ihr... ihr habt ja Recht...“, schniefte sie und schaute sich um.
Außer Bäumen und Büschen war nicht allzu viel zu erkennen. Die Beiden zu finden war schier unmöglich.
Dann hatte sie eine Idee.
„Wartet mal...“, überlegte sie, „ich habe doch letztens in der Bibliothek von diesem einen Zauber gelesen... Ich hoffe, dass ich den hinkriege.“
Das Mädchen hob ihren Zauberstab.
„Homenum revelio!“, sagte sie laut und beobachtete die Spitze des Stabs.
„Und was macht dieser Spruch?“, fragte Sam verdutzt.
„Es ist ein Aufspürungszauber“, erklärte Amber, „er verrät einem, ob sich in der näheren Umgebung noch andere Menschen befinden.“
Sie wiederholte den Spruch noch einmal.
Diesmal begann ein schwaches, rötliches Licht an der Zauberstabspitze zu leuchten.
Amber bewegte den Stab langsam in verschiedene Richtungen.
Mal wurde das Licht schwächer, mal stärker.
„Dort entlang“, sagte sie bestimmt und lief in die Richtung, in der das Licht am stärksten geleuchtet hatte.
Die beiden Jungs folgten ihr.
Sam hatte immer noch ein ungutes Gefühl bei der Sache.
Wie Amber bereits anmerkte hieß dieser Ort nicht umsonst der Verbotene Wald.
Schülern war es untersagt ihn zu betreten, denn allerhand magische Wesen, von denen viele nicht gerade ungefährlich waren, hausten im tiefen Unterholz.
Er konnte sich immer noch nicht erklären, was Ruby und Brad zu so später Stunde hier zu suchen hatten.
Eine ganze Weile liefen die drei durch den Wald. Es kam ihnen wie Stunden vor. Mittlerweile hatten sie ihre Schritte verlangsamt, denn sie hatten Angst, dass sie die Bewohner des Waldes auf sich aufmerksam machen könnten.
„Hoffentlich finden wir den Weg zurück...“, murmelte Fox, der mittlerweile sichtlich nervös war.
„Wir sind nur geradeaus gelaufen“, erklärte Amber und folgte weiter dem glimmenden Licht des Zauberstabs.
Dann hielt sie abrupt inne.
„Was ist los?“, fragte Sam, der beinahe in sie hinein gelaufen wäre.
Amber antwortete nicht, sondern starrte weiterhin ihren Zauberstab an.
Das Licht war erloschen.
Hektisch hielt sie den Stab in alle Richtungen.
Nichts.
„Das kann doch nicht sein!“, fluchte sie verzweifelt.
Wieso sollte der Zauber nicht mehr funktionieren?
Ruby und Brad konnten sich nicht so rasch außer Reichweite begeben haben.
Noch hektischer drehte sie sich im Kreis.
Nichts. Kein Leuchten.
„Hey, Ams, beruhig' dich!“, sagte Fox und versuchte sie festzuhalten.
„Lass mich los!“
Amber riss sich los und schaute die Jungs mit Verzweiflung in den Augen an. Tränen liefen über ihr Gesicht.
„Wenn sie sich nicht einfach in Luft aufgelöst haben, dann...“, begann sie flüsternd, drehte sich um und lief in die Richtung, in die der Zauberstab zuletzt gezeigt hatte.
„Ams, warte!“, versuchte Sam sie aufzuhalten, doch sie ignorierte ihn.
„Verdammt, wo ist sie denn hin?“, fluchte Fox.
Sie hatten ihre Freundin aus den Augen verloren.
„Keine Ahnung, eben war sie doch noch...“, Sam hielt inne und lauschte.
Da war ein Schluchzen.
Sie liefen in die Richtung, aus der die Geräusche kamen.
„Hey, Ams, was...“, begann Sam, dann blieben die Beiden wie angewurzelt stehen.
Amber kniete am Boden und weinte bitterlich.
Vor ihr lag der reglose Körper von Ruby.
„Verdammt...“, murmelte Fox fassungslos.
Das Mädchen drehte sich zu ihnen um. Ihr Gesicht war verschmiert von Tränen und Make-up.
„Die einzige Erklärung, wieso der Zauber plötzlich nicht mehr wirken sollte...“, schluchzte sie und schaute in Rubys leblose Augen. „Weil kein lebender Mensch mehr in der Nähe ist...“
„Was zur Hölle hat ihr das angetan...?“ Fox starrte auf die Wunden, welche sich über Rubys gesamten Körper zogen. Es sah aus, als wäre ihre Haut von Klauen zerfetzt worden und an ihrem Hals lief das Blut aus einer Bisswunde heraus.
Amber nahm Rubys Hand und streichelte sie.
„Es tut mir so Leid...“, schluchzte sie leise.
Bei ihrer Trennung hatte sie einige sehr hässliche Dinge zu Ruby gesagt.
Hätte sie gewusst, dass dies ihre letzten Worte an sie sein sollten... Amber hätte alles anders gemacht.
„Aber Moment mal!“, sagte Fox und schaute sich um. „Wo ist Brad?“
Das Mädchen am Boden ließ hoffnungslos die Schultern sinken.
„Der Zauber hat aufgehört zu wirken, also...“
„Ist er auch tot...“, beendete Sam ihren Satz.
Amber hob Rubys Hand an ihren Mund und drückte einen leichten Kuss auf den Handrücken.
Dann stand sie auf.
„Lasst uns zurück gehen und mit Professor McGonagall sprechen... Wir sind hier nicht sicher“, sagte sie mit besorgter Stimme während sie sich die Tränen weg wischte.
„Du hast Recht“, nickte Sam, „wir sollten...“
Dann zerriss ein unheimliches Heulen die Stille des Waldes.
„Was zum...?“, sagte Fox erschrocken und drehte sich um.
Dann schrie er.
Die große Gestalt sprang aus dem Dickicht hervor, direkt auf ihn zu.
Der Junge konnte gerade noch ausweichen, doch das Wesen schien es nicht auf ihn abgesehen zu haben.
Amber schrie und wurde von den Füßen gerissen.
Das Wesen hatte sie gepackt und herum geschleudert.
Mit einem dumpfen Aufprall schlug das Mädchen einige Meter entfernt auf dem Waldboden auf.
„Amber!!“, rief Fox und wollte zu ihr laufen, doch die Kreatur versperrte ihm den Weg.
Sie war etwa so groß wie ein Mensch, mit langen, schwarzen, zotteligen Haaren und ebenfalls pechschwarzem Fell.
Zähnefletschend starrte es die beiden an, während Blut seine Mundwinkel heruntertropfte.
Die beiden waren vor Angst wie erstarrt.
„Werwolf...!!“, erkannte Sam atemlos und schrie: „LAUF!!“
Er packte Fox am Arm und rannte los.
„Was ist mit Amber?!“, stammelte Fox verzweifelt.
Sam antwortete ihm nicht.
„Immer geradeaus!“, dachte er sich.
Hinter ihnen ertönte erneut das ohrenbetäubende Heulen der Kreatur.
„Das war's, wir sind erledigt!“, sagte Fox verzweifelt.
Wieder antwortete Sam ihm nicht, doch teilte er den Gedanken seines Freundes.
Die raschen Schritte des Werwolfs kamen immer näher.
Sam zückte seinen Zauberstab und richtete ihn hinter sich.
„Stupor!“, rief er und ein scharlachroter Blitz zuckte aus der Spitze hervor, welcher in einen Baum einschlug.
Sam hatte gehofft, dass er die Kreatur damit ablenken oder verschrecken könne.
Jedoch schien der Werwolf sich davon nicht beirren zu lassen.
Das Heulen kam näher.
Fox riss sich aus Sams Griff los und drehte sich um.
„Was bitte tust du?!“, rief Sam verzweifelt.
Der Hufflepuff Schüler zückte ebenfalls seinen Zauberstab.
Der Werwolf hatte sie nun fast erreicht.
Zielstrebig richtete Fox den Stab auf die Baumwipfel.
„Bombarda!“, rief er und eine gewaltige Explosion erhellte die Nacht.
Zweige und Holzsplitter flogen herum und schwere Äste fielen ihnen entgegen.
Der Werwolf sprang auf sie zu, doch im letzten Moment wurde er von den herabfallenden Ästen zu Boden gedrückt.
Fox packte Sam am Arm und zerrte ihn mit sich.
„Das verschafft uns hoffentlich einen kleinen Vorsprung!“, rief er und die beiden verschwanden zwischen den Bäumen.
Die Jungs wussten nicht, wie viel Zeit vergangen war oder ob sie überhaupt in die richtige Richtung gelaufen waren.
Schwer atmend saßen sie unter den großen Wurzeln eines gigantischen Baumes.
„Wir haben ihn bestimmt abgehängt“, versuchte Sam ihnen Mut zuzureden.
Fox kauerte neben ihm und versuchte die Tränen zurückzuhalten.
„Scheiße Mann... was... was ist mit Ams...?“, fragte er leise.
„Ich... ich glaube nicht, dass sie noch...“, sagte Sam leise und ließ die letzten Worte unausgesprochen.
Fox schaffte es nicht mehr die Tränen zurückzuhalten.
„Dieses verdammte Monster!“, fluchte er und schlug mit der Faust gegen eine Wurzel.
„Es sollte nicht mehr lange dauern, bis wir den Waldrand erreicht haben“, vermutete Sam, „wir müssen nur noch etwas durchhalten!“
Fox nickte bestätigend.
„Zu Hagrids Hütte, die sollte von hier aus am nächsten liegen.“
Gerade wollten die Jungs unter den Wurzeln hervorkommen, als sie plötzlich inne hielten.
Langsam und leise, jedoch deutlich wahrzunehmen, stapfte etwas durchs Unterholz.
„Scheiße!“, flüsterte Fox und sie drückten sich noch etwas dichter unter das Wurzelwerk.
Die Schritte waren nun ganz nahe und ein leises Knurren war zu hören.
Sie blickten nach oben.
Die langen Krallen des Werwolfs schlossen sich um die dicke Wurzel direkt über ihnen.
Das Knurren wurde intensiver.
„WEG!“, rief Sam und zog Fox zur Seite, gerade noch rechtzeitig bevor die Klaue der Kreatur ihnen das Gesicht zerfetzen konnte.
Die Jungs stolperten unter den Wurzeln hervor und schnellten herum.
Wieder setzte der Werwolf mit gefletschten Zähnen zum Sprung an.
„Incendio!“, schrie Sam und eine Flamme schoss auf den Werwolf zu, die ihn im Gesicht traf.
Das Wesen heulte auf und strauchelte kurz.
Der Zauber hatte seine Haut verbrannt, was ihn nur noch wütender zu machen schien.
Er sprang auf sie zu, schlug mit seiner Hand nach Fox und schleuderte ihn gegen den nächsten Baum, wo er regungslos liegen blieb.
Dann baute sich der Werwolf vor Sam auf.
Dieser wankte.
Das alles war zu viel für ihn, ihm wurde schummrig vor Augen.
Seine Freunde waren tot und er würde es gleich ebenfalls sein.
Sam unternahm einen letzten Versuch zu flüchten, stürzte jedoch sofort zu Boden.
Er konnte seine Umgebung nur noch verschwommen wahrnehmen.
Der Werwolf hob seine Klauen und setzte zum letzten Schlag an.
Dann schoss ein roter Lichtblitz über Sams Kopf hinweg und traf das Monster mit voller Wucht, wodurch es aus Sams Blickfeld geschleudert wurde.
Er kippte zu Boden.
Eine Gestalt tauchte über ihm auf.
Dann wurde alles Schwarz.
Langsam öffnete Sam die Augen.
Ihm tat alles weh.
Vorsichtig tastete er mit seinen Händen umher.
Doch zu seiner Verwunderung berührten seine Finger keinen kalten Waldboden, keinen Schnee oder Zweige, sondern ein weiches Bettlaken.
Stöhnend richtete er sich auf und sah sich um.
Er war im Krankenflügel.
Viel konnte er nicht erkennen, da nur einige Kerzen den Raum beleuchteten und sein Bett an den Seiten mit einigen Vorhängen abgeschirmt war. Es schien allerdings bereits morgens zu sein, denn durch die abgedeckten Fenster bahnten sich einige Sonnenstrahlen ihren Weg ins Innere.
„Wie...?“, murmelte er verwirrt vor sich hin und hielt sich den Hinterkopf, der höllisch schmerzte.
„Glück im Unglück, Mr. Cooper“, sagte plötzlich eine Stimme und einer der Vorhänge wurde beiseite geschoben.
Sam blickte in das Gesicht von Professor Snape.
„Professor, wie...?“, begann der Junge.
„Hätte Hagrid Sie und ihre Freunde nicht in den Wald laufen sehen und wäre ich Ihnen daraufhin nicht gefolgt, hätten Sie das selbe Schicksal erlitten wie Miss Evans.“
„Ruby...“, murmelte Sam. Dann weiteten sich seine Augen.
„Professor! Meine Freunde, sie...!“
„Sind wohlauf“, unterbrach ihn Snape.
Sam starrte ihn an und wusste nicht ob er vor Freude lachen oder weinen sollte.
„Alles Weitere besprechen wir sobald Professor Dumbledore zurück ist. Sie sollten sich nun ausruhen. Madame Pomfrey wird sich gleich um Sie kümmern.“
Snape machte Anstalten zu gehen, drehte sich dann aber nochmal zu Sam um.
„Sie sind außer Gefahr, aber wenn es nach mir ginge, würde ich Ihnen für Ihr mangelndes Urteilsvermögen sämtliche Hauspunkte abziehen“, fügte er hinzu und verließ den Krankenflügel.
Sam sprang sofort auf und zog die Vorhänge zur Seite.
Dann erblickte er Fox, der schweigend auf einem Stuhl neben einem der Betten saß.
„Fox! Gott sei Dank!“, sagte er erleichtert und lief zu ihm herüber.
Als er ihn fast erreicht hatte wurden seine Schritte langsamer, bis er schließlich stehen blieb und auf das Bett starrte.
Fox hob den Kopf und schaute mit kraftlosen Augen zu ihm herüber.
Er sah sichtlich fertig aus. Seine Haare waren nicht mehr zu einem Zopf gebunden und hingen ihm zerzaust und dreckig ins Gesicht.
Überall hatte er Schrammen und Wunden, jedoch schien er ansonsten unverletzt zu sein.
„Sie lebt, aber...“, sagte er leise.
Im Vergleich zu Fox sah Amber furchtbar aus.
Ihre Haare waren verklebt von Blut und sie atmete unruhig und schwerfällig.
Ihr rechtes Bein und ihr linker Arm waren in eine Schiene gelegt, wahrscheinlich waren sie gebrochen.
Nichts was Madame Pomfrey nicht wieder richten konnte.
Dann fiel Sam der blutgetränkte Verband um Ambers Schulter auf.
Seine Augen weiteten sich und ihm stockte der Atem.
Fox nickte.
„Sie wurde gebissen...“
„Das heißt, sie ist...“, begann Sam atemlos und Fox vollendete seinen Satz.
„Ein Werwolf...“
Er ließ sich erschöpft im Stuhl zurückfallen.
„Sie lebt, aber ihr Leben wird nicht mehr das selbe sein... Es gibt Möglichkeiten, die Verwandlung angenehmer zu machen, aber... bisher gibt es keine bekannte Heilung.“
Sam ließ sich wortlos auf den Stuhl auf der anderen Seite des Bettes fallen.
„Snape meinte, wir sollen ihr nichts sagen, bis Professor Dumbledore zurück ist“, fügte Fox hinzu.
Sam seufzte resignierend.
„Sie wird eine ganze Weile brauchen um das zu verkraften...“
„Noch dazu Rubys Tod...“, fügte Fox an.
„Hat man eigentlich Bradleys Leiche gefunden?“
Fox nickte zu einem der Betten hinüber.
Dort lag Brad, er schien bewusstlos zu sein.
Um seinen Kopf war ein Verband gewickelt, welcher die Hälfte seines Gesichts verdeckte.
Ein Teil seiner langen, schwarzen Haare wirkte angesenkt. Wie durch Feuer verbrannt.
Sam brauchte einen Moment um zu verstehen und schaute dann mit Entsetzen zu seinem Freund.
Dieser nickte.
„Er ist der Werwolf. Snape hat alles aufgeklärt. Anscheinend hat Bradley seinen Wolfsbann-Trank nicht getrunken, welcher dafür sorgt, dass ein Werwolf nach der Verwandlung sein menschliches Bewusstsein behält. Ruby wusste wohl, dass Brad ein Werwolf ist und wollte ihm helfen an einen Ort zu gelangen, an dem er niemandem schaden konnte. Als wir die beiden vom Astronomieturm aus gesehen haben setzte scheinbar schon die Verwandlung ein, schließlich stand der Vollmond schon am Himmel und Ruby hat es nicht mehr rechtzeitig geschafft aus Bradleys Nähe zu verschwinden.“
„Verdammt...“, murmelte Sam und konnte immer noch nicht glauben, was heute passiert war.
Er warf einen Blick zu Amber, die immer noch schwer atmend schlief.
„Ich bin so froh, dass sie lebt...“, sagte er leise.
„Ich auch...“, nickte Fox und legte sanft eine Hand auf Ambers Arm.
Madame Pomfrey betrat den Krankenflügel und deutete mit einer Handbewegung an, dass sie vom Bett verschwinden sollten. Die Jungs standen auf und gingen hinüber zu einem der Fenster.
Sam schob den Vorhang zur Seite und das grelle Sonnenlicht strahlte ihnen ins Gesicht.
„Die Ferien habe ich mir ganz anders vorgestellt.“
„Nicht nur du“, bestätigte Fox und schüttelte den Kopf.
Beide warfen nochmal einen kurzen Blick zu Amber.
„Eins steht jedenfalls fest“, seufzte Sam und schaute wieder aus dem Fenster über die Ländereien.
„In Hogwarts wird es nie langweilig...“
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